Mein erster Einsatz als “Beziehungshelfer”

Eines der ersten Projekte, führte mich aufs Land zu einem Ehepaar mittleren Alters. Hier erwartete mich ein schöner großer Raum, der sich dank großen Schiebeelementen zum Wintergarten hin öffnen ließ. Die Fenster des Hauses waren schon vor Wochen erneuert worden, ebenso war ein hochwertiger Parkettboden verlegt worden.

Auf diesem Parkettboden stand ein massiver Wohnzimmerschrank, Kategorie “Eiche rustikal”. 

Außer dieses Schranks  – man könnte ihn auch “Monster” – nennen, war der Raum komplett leer. Da standen wir nun: Er, Sie und ich. Ich konnte die Anspannung förmlich spüren. Ich bat die beiden, mir die Wünsche und Anforderungen an den Raum mitzuteilen.

Dann sprudelte es aus beiden nur so heraus, vermutlich haben sie sich über Jahre mit der Umbaumaßnahme beschäftigt. Es sollte schön werden, der “letzte große Umbau”. Eine gemütliche Sitzecke sollte her. Das TV-Gerät sollte so platziert werden, dass man von Sofa und Sitzgruppe im Wintergarten gleichermaßen Fernsehen könne. Man hatte sich auch schon tolle hochwertige Sofas und Wintergartenmöbel ausgesucht. Trete aber nun auf der Stelle und komme keinen Schritt weiter, weil Uneinigkeit über Eiche rustikal bestünde. ER wollte den Schrank weiterhin verwenden, mit der Begründung, er sei doch noch völlig in Ordnung. SIE wollte ihn nicht weiter behalten, weil das Möbel doch eine gewisse Dominanz im Raum annehme.

Ich schwieg ein Weilchen, baute Spannung auf. Ich sagte dann: beides ist denkbar. Ich kann den Raum aufhübschen und Möbel um den massiven Schrank herum planen und die restlichen Bereiche des Raumes. Oder ich plane den Raum ohne diesen Schrank.

Da ich bei meinen Beratungen von Tag 1 bis heute immer ehrlich bin, sagte ich aber auch ganz klar: wenn dieser Schrank bleibt, werden die anderen Maßnahmen niemals die Wirkung haben, die sie ohne den Schrank haben könnten, weil seine Präsenz schlichtweg den Raum erschlägt. Ich schlug dann vor, dass ich den Raum planen würde, ohne den Schrank, und sie dann entscheiden sollten, welchen Weg sie gehen möchten.

Anscheinend war ich mit meiner Meinung so klar, dass der Herr des Hauses direkt im Termin auf eine Gestaltung ohne den Schrank einließ. Er meinte “na wenn Frau Fuchs so klar ist, dann lassen wir den Schrank halt weg.” Die Frau war erst kurzzeitig irritiert und sprachlos, hat mich dann aber fast freudestrahlend umarmt und meinte “Frau Fuchs, ich kämpfe hier seit Monaten. Allein, dass er nun bereit ist, den Schrank aufzugeben, war jeden Cent wert, den ihre Begleitung uns kostet”.

Ich erstellte dann eine Raumplanung mit einer Lösung, die das TV-Gerät komplett versteckt hat bei Nicht-Nutzung. Somit ist das – ebenso dominante – Gerät nicht präsent im Zentrum des Raumes und eine fröhlich farbenfrohe Blumentapete frischt den Raum auf.

Dieses Projekt hat nun schon 15 Jahre am Buckel, lässt sich aber noch immer ansehen. Auf den Fotos fehlt noch ein großer Teppich, der die Sitzgruppe zusammenfasst und gleichzeitig der Raumakustik dienlich ist.

Fotos zu diesem Projekt finden sich hier

In meinen vielen Jahren als Einrichtungsberaterin habe ich häufig Paare erleben dürfen, die sich uneinig in Aufgabenstellungen beim Einrichten sind. Bislang ist es mir noch immer gelungen, die Streitpunkte zu lösen und beiden – jeden für sich – das Gefühl zu geben, es ist ihr Zuhause.

Wollen Sie mehr über Astrid Fuchs erfahren oder einen tieferen Einblick in ihre Arbeit im Interior Design, der Lichtplanung und Raumgestaltung erleben? Dann schauen Sie gerne hier vorbei!

Haben Sie selbst ein Projekt rund ums Interior Design, bei dem Sie Hilfe benötigen?

Dann schreiben Sie mir gerne. Denn: Die IDEE macht den Unterschied!

Schreiben Sie mir eine E-Mail mit Ihren Anforderungen und Wünschen an den Raum, bestenfalls Fotos und Grundrissen und ich melde mich schnellstmöglich!

geballtes Know-How für Lau!

Wir stellen dir gegen die Angabe deines Namens und deiner E-Mailadresse einen Teil unseres umfangreichen Fachwissens zur Verfügung.