Raumproportionen als Schlüssel für ein Wohlfühlzuhause.
Die Krux der Wohnungseinrichtung liegt im Detail. Nutze Raumproportionen als Schlüssel für dein Wohlfühlzuhause!
Kürzlich hatte ich eine Kundenanfrage, die startete wie viele: “Frau Fuchs, wir haben ein tolles Haus, sind an sich fertig eingerichtet, aber irgendwie fehlt etwas, irgendwas passt nicht, wir haben aber keine Ahnung, das das ist. Können Sie uns helfen?”
Von der Kunst, Bilder und Lampen richtig zu hängen. Auch hier ist die Wahl der richtigen Proportionen der Schlüssel.
Nach Sichtung der vorher übermittelten Fotos war mir sofort klar, dass die Ursache darin lag, dass die Einrichtungsgegenstände schlichtweg proportional in den Raum passten. In diesem Fall bedeutete das: in einem übergroßen Raum wurden zu kleine Möbel, zu kleine Teppiche und zu kleine Leuchten sowie Dekorations-Gegenstände platziert.
Die Kunden entschieden sich, eine Beratung bei mir zu buchen und ich fuhr zu einem sog. “Basic-Vor-Ort-Termin”. Den Kofferraum vollgepackt mit Mustern für Teppiche, Tapeten und mental einen Sack voller Impulse für die Möbel und Leuchten im Kopf. Ich erklärte den Kunden Wand für Wand, welche Möbel ich verändern würde. Schilderte, wie man die Wände so gestalten könne, dass auch hier mehr Harmonie ins Spiel kommt. Erläuterte, dass die Teppiche und Gardinen im Verhältnis zum Raumvolumen drumherum viel zu sparsam sein. Und ich skizzierte per Hand optimale Möbel, die dem Raum zum einen mehr Stauraum, zum anderen mehr Charme geben würden.
Die Kunden vertrauten schnell und so hatten wir nach nur zwei Stunden Beratung einen kompletten Fahrplan dafür, welche Möbel ich für die Kunden beim Schreiner anfragen sollte und welche Wände wie wir gestalten. Ganz wichtiger Bestandteil der Beratung war auch ein langer Flur, dem es absolut an Atmosphäre fehlte und der förmlich nach Stauraum schrie. Hier empfahl ich großzügige Schuhschränke – ein Möbel, von dem man meiner Meinung nach nie genug haben kann! Dieser Stauraum kann natürlich auch zur Aufbewahrung anderer Dinge dienen.
Weiterer Bestandteil dieser Beratung waren die vorhandenen Beleuchtungskörper. Auch hier waren viel zu kleine Leuchten eingesetzt worden, die in dem riesigen Raumvolumen geradezu untergingen. Ich empfahl voluminöse “Kugelleuchten” mit 80 cm Durchmesser sowie deutlich größere Leuchten für den langen Esstisch.
Der Ablauf nach der Vor-Ort-Beratung:
Nach dem Termin leitete ich alles in die Wege. Die Kunden erhielten innerhalb kurzer Zeit Angebote vom Schreiner für die Möbel, vom Maler für Maler- und Tapezierarbeiten und von mir für Tapeten und Raumtextilien sowie ergänzende Deko. Wichtiger Bestandteil der abschließenden Raumdekoration war die Integration großer Pflanzgefäße. Es lief alles seinen Gang, die Handwerker lieferten, ich bereitete mich auf den Deko-Termin vor. Im Beratungsprozess sagte ich dem Kunden, er möge sich melden, wenn die Vorarbeit geleistet ist, damit ich dann zum Aufhängen der skulpturalen großen Kugelleuchten dazu komme. Die Wichtigkeit meines Beiseins hatte ich betont. Nach Wochen hakte ich hier nach. Der Kunde meinte, “wir haben die Leuchten schon selbst aufgehängt”.
Ich bat um Fotos, musste dann schmunzeln, als ich sah, dass die Leuchten absolut falsch hingen. Die Kugelleuchten mit zu wenig Abstand, die Essplatzleuchten viel zu hoch. Auch hier mein klares Feedback dem Kunden gegenüber, dass das so nicht gut aussähe. Mit dem Resultat, dass er nochmal “ran” muss, bei dem Raumvolumen sicherlich kein Spaß. Die Moral aus dieser kleinen Geschichte bzw. der Lehreffekt für den Kunden ist ganz sicher, dass er zukünftig auf den Profi hört. Denn die bestes Planung hilft nichts, wenn dann bei diesen kleinen Stellschrauben Fehler gemacht werden.
Von der Kunst, Bilder und Lampen richtig zu hängen.
Als Tipp für alle Leser:
- bei der Deko immer die Devise “groß macht groß” im Hinterkopf haben – siehe hierzu auch meinen Blog-Artikel über dieses Thema
- Essplatzleuchten sollten im Regelfall mit 60-70 cm Abstand Tisch-Oberkante bis Unterkante Leuchte hängen, nur im Ausnahmefall darf es mehr sein.
Hier ein paar Nachher-Fotos. Hier hängen die Leuchten aber noch falsch und es fehlen noch die Gardinen und der letzte Feinschliff.